Wie segelt man am schnellsten über den Atlantik? (Teil 2)
Vor zwei Wochen hat Kevin uns all diese spannenden Geschichten über Entdecker wie Kolumbus und Vespucci erzählt, die nur mit Hilfe des Windes in ihren Segeln den Ozean überquert haben. Ich konnte nicht aufhören, über diese Passatwinde nachzudenken – die besonderen Winde, die den Seefahrern vor langer Zeit halfen, von Europa nach Amerika zu gelangen. Also habe ich Kevin noch einmal gefragt, und jetzt verstehe ich auch, wie sie tatsächlich funktionieren.
Alles beginnt rund um den Äquator, dem warmen Teil unseres Planeten, der die Erde in Nord- und Südhalbkugel teilt. Am Äquator kann die Sonne den Boden besonders stark erwärmen. Dadurch steigt die erwärmte Luft wie ein Heißluftballon auf. Das Wasser aus dem Boden verdunstet ebenfalls und steigt nach oben. Wenn die Luft höher steigt, dehnt sie sich aus und wird kälter.
Das heißt, wenn sich der Luftballon ausdehnt, so wird es darin immer kälter und irgendwann ist es so kalt, dass der Wasserdampf in der Luft anfängt zu kondensieren – es bilden sich Wolken. Irgendwann erreicht der Ballon eine Höhe, in der er nicht mehr weiter aufsteigen kann. Diese Höhe wird als Tropopause bezeichnet.
Von dort aus breitet sich die Luft seitlich aus und strömt nach Norden und Süden, dabei kühlt sie ab und beginnt nach unten zu sinken. Während die Luft absinkt, erwärmt sie sich wieder (genauso wie eine Luftpumpe warm wird, wenn man einen Fahrradreifen aufpumpt!). Unten angekommen, strömt die Luft dann zurück zum Äquator. Aber anstatt gerade zurück zum Äquator zu strömen, wird sie aufgrund der Drehung der Erde leicht nach Westen abgelenkt. Die Luft strömt also entlang des Bodens von Ost nach West zurück und bildet die Passatwinde, die den alten Seglern so sehr nützlich waren. Die Passatwinde sind Teil einer riesigen Himmelsschleife, die nach ihrem Entdecker George Hadley „Hadley-Zelle” genannt wird.

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Text: Kevin Wolf, Illustration: Patrizia Schoch