Wie entstehen Wolken?
Ich habe vor Kurzem gelernt, dass es verschiedene Wolkenarten in unterschiedlichen Höhen gibt. Nun möchte ich aber genauer wissen, wie Wolken entstehen. Ich weiß, dass Wolken aus Wassertröpfchen oder, wenn es kalt genug ist, aus Eiskristallen bestehen. Daher glaube ich, dass genug Wasser in der Luft sein muss, damit sich eine Wolke bilden kann. Aber ist das ausreichend? Am besten hake ich da noch mal bei der Wolkenforscherin Nina Maherndl nach, die kennt sich bestimmt aus. Nina erklärt:
Wasserdampf gelangt in die Luft, wenn Wasser auf der Erde durch die Wärme der Sonne verdunstet. So wandelt sich ständig eine kleine Menge Wasser aus Seen, Flüssen oder feuchten Böden in Wasserdampf um.
Die Luft kann eine gewisse Menge Wasser in Form von Wasserdampf aufnehmen. Manchmal fühlt sich die Luft auch richtig feucht an, zum Beispiel im Tropenhaus im Zoo. Aber feuchte Luft, also Luft mit viel Wasserdampf, reicht alleine nicht aus, damit sich eine Wolke bildet.
Wolken entstehen meist dann, wenn die Luft aufsteigt und dabei abkühlt. Kalte Luft kann nämlich weniger Wasserdampf halten als warme Luft. Dann kommt es dazu, dass der Wasserdampf sich zurück in flüssiges Wasser umwandeln will, das nennt man Kondensation. Das klappt im Allgemeinen nur dann, wenn genug kleine Partikel in der Luft vorhanden sind, an denen sich die Wassertröpfchen “anhalten” können. Die Partikel nennt man Wolkenkondensationskerne. Sie sind so klein, dass man sie nicht sehen kann (Ein Haar ist mehr als 10-mal dicker). Sie gelangen sowohl durch die Natur (zum Beispiel Salzpartikel aus dem Meer oder Staubpartikel vom Boden) als auch durch den Menschen (zum Beispiel Rußpartikel vom Autoauspuff) in die Luft.
Haben sich einmal Wassertröpfchen gebildet, können sie weiter anwachsen, solange weiter genug Feuchte vorhanden ist. Wenn die Tröpfchen ausreichend groß und ausreichend viele sind, können wir sie sehen, das sind dann Wolken. Wachsen die Tröpfchen weiter, werden sie irgendwann so schwer, dass sie aus der Wolke fallen, dann regnet es. Wolken können sich aber auch auflösen, ohne auszuregnen, wenn zum Beispiel durch Erwärmung der Luft die Tröpfchen wieder zurück zu Wasserdampf verdunsten.
Puh, das klingt ganz schön kompliziert. Das „Kochrezept“ für Wolken könnte man also so zusammenfassen: Man nehme feuchte Luft, mischt kleine Partikel hinzu und kühlt die Luft ab.
Nina hat mir ein Video zu einem Experiment von Entdeckerlab empfohlen, bei dem man das gut sehen kann. Da wird eine Wolke in einer Plastikflasche herstellt: HIER KLICKEN. Im Video wird die Temperaturabnahme übrigens über die schlaghafte Abnahme des Drucks beim Zusammendrücken und wieder Loslassen der Plastikflasche erzeugt.