Warum sind Wolken unterschiedlich hoch?

Hallo Mia,

ich habe beobachtet, dass es gleichzeitig Wolken in niedriger Höhe und in deutlich größerer Höhe gibt – also verschiedene Wolkenschichten übereinander. Wie kommt das dazu?

 Konrad aus Bautzen

Lieber Konrad, das ist eine interessante Frage. Daher hab ich gleich mal mit Nina Maherndl, einer Wissenschaftlerin, die sich mit Wolken beschäftigt, gesprochen. Lass mich dir berichten, was ich gelernt habe:

In unserer befinden sich Wolken hauptsächlich in einer Höhe von bis zu 12 km. Wie du richtig beobachtet hast, bedeutet das aber nicht automatisch, dass jede 12 km dick ist. Das kann zwar bei Gewitterwolken vorkommen, aber öfter beobachten wir verschiedene Wolkenarten in unterschiedlichen Höhen.

Wolken bilden sich nämlich aus Wassertröpfchen oder Eiskristallen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Es muss zum Beispiel genug Feuchtigkeit in der Luft vorhanden sein. Das kann zur selben Zeit in unterschiedlichen Höhen der Fall sein.

Mit welcher Geschwindigkeit sich Wolken bewegen, hängt von der Wetterlage und der Windstärke ab. Die Windstärke nimmt in der Regel mit zunehmender Höhe zu, daher bewegen sich höhere Wolken schneller als niedrige.

Niedrige Schäfchenwolken, sogenannte Cumulswolken, sind meist niedriger als 2 km. Wenn der Himmel vollkommen mit Wolken bedeckt ist und wir keine Sonne mehr sehen, nennt man diese Stratuswolken. Auch Stratuswolken gehören zu den niedrigen Wolken.

Es gibt aber auch mittelhohe Wolken in einer Höhe von ca. 2 bis 7 km, die ähnlich wie Cumulus oder Stratuswolken aussehen, die nennt man dann Altocumulus und Altostratus.

Hohe Wolken heißen  Cirruswolken oder Cirren. Sie sind typischerweise in 8 – 12 km Höhe.

Die niedrigen und mittelhohen Wolken bestehen zumindest im Sommer meistens aus flüssigen Wassertröpfchen. Hohe Wolken hingegen bestehen aus kleinen Eiskristallen, weil es dort so kalt ist, dass das Wasser gefriert. Deshalb schauen Cirren auch meistens wie Fasern oder Fäden aus.

Es gibt aber noch viele andere Wolkenarten. In der Arktis und der Antarktis können sich im Winter polare Stratosphärenwolken in einer Höhe von über 20 km bilden. In dieser Höhe gibt es aber so wenig Wasser in der Atmosphäre, dass diese Wolken nicht aus Eiskristallen, sondern aus Schwefelsäurekristallen bestehen. Ganz schön cool.

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