Mika untersucht einen Kaltluftausbruch

Mika berichtete mir, dass in Kiruna/Schweden nun schon einige Flüge mit HALO stattfanden, teils koordiniert mit den Polarfliegern Polar 5 und 6, die von Spitzbergen/Norwegen aus starteten, teils zusammen mit der britischen FAAM oder der französischen ATR-42, welche auch in Kiruna stationiert sind. Solch ein koordinierter Messflug stand heute wieder auf dem Plan.

Mika war diesmal mit an Bord. „Das Ziel des Fluges ist es, einen Kaltluftausbruch zu vermessen. Dieser entsteht, wenn kalte Luftmassen aus dem Norden über die Meereiskante nach Süden strömt. Dabei ist es oft so, dass sich noch über dem Meereis kaum Wolken befinden, diese sich aber beginnen zu entwickeln, sobald die Luftmassen vom Meereis über die Eisrandzone und weiter über dem offenen Ozean strömen. Hierbei entwickeln sich oft sogenannte Wolkenstraßen, die mit wachsender Entfernung zur Meereiskante immer größer und dichter werden. Ein perfektes Szenario, um die Entwicklung arktischer Grenzschichtwolken zu untersuchen“, erklärte ihm Michael Schäfer.

Mika half natürlich der gesamten Crew bei den Vorbereitungen, aber auch bei der Betreuung aller Messgeräte im Flug. In erster Linie hatte sich der kleine Polarfuchs aber einen Fensterplatz gesichert, um nichts von dem Schauspiel zu verpassen. Lange ließ dies auch nicht auf sich warten. Mit HALO erreichten sie ein Zielgebiet schon nach weniger als einer Stunde. Von da an ging es immer wieder vor und zurück über die Meereiskante, um die Wolken zu verschiedenen Zeiten ihrer Entwicklung zu vermessen.

Zwischendurch überflogen sie immer wieder zeitgleich mit der Polar 5 und Polar 6 dieselben Regionen, um gleichzeitig Informationen über die Wolken aus unterschiedlichen Höhenschichten, aber auch dem inneren der Wolken zu erhalten. All diese gleichzeitigen Messungen werden helfen, die Wolkenentwicklung in solchen Situationen noch besser zu verstehen. Wie nah sich die Flieger dabei kommen, kann Mika wieder wunderbar beim Betrachten der Flugtracks verfolgen.

 

 

Fotos: Michael Schäfer, Illustration: Simone Lindemann

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