Warum kann die Sonne gefährlich sein?

Letzte Woche waren Mika und ich in den Bergen wandern. Da ging es ganz schön hoch hinauf. Natürlich haben wir auch immer Sonnencreme aufgetragen, damit wir keinen Sonnenbrand bekommen. Allerdings meinte Mika, dass er das ja gar nicht braucht, weil ihn sein Fell schützt.

Aber wieso müssen wir uns überhaupt vor der Sonne schützen? Das mit der Sonnenbrille habe ich noch verstanden. Denn ohne ist es einfach zu hell und man muss dauernd die Augen so zukneifen. Aber die warmen Strahlen auf der Haut tun doch eigentlich ganz gut.

Deswegen haben wir bei Johannes Röttenbacher nachgefragt und er hat uns erzählt, was es mit UV-Strahlung, dünner Luft und Sonnenbrand auf sich hat.

Das Licht, welches von der Sonne zur Erde kommt, besteht aus verschiedenen Farben.  Wenn alle Farben gleichzeitig in unser Auge treffen, nehmen wir das als weiß wahr. Sonnenlicht enthält alle diese Farben. Aber nicht nur das! Im Sonnenlicht sind auch Farben enthalten, die wir gar nicht sehen können.

Falls das Licht aber zum Beispiel durch ein Prisma oder durch Regentropfen gebrochen wird, dann kann man die einzelnen Farben erkennen. Es entsteht nämlich der bunte Regenbogen. Die innerste Farbe des Regenbogens ist blau beziehungsweise lila oder violett. Das liegt daran, dass es am meisten gebrochen wird. Daneben gäbe es eigentlich noch einen Streifen in Ultra-Violett (UV), den können wir Menschen aber gar nicht mehr sehen – er ist unsichtbar. Dieses ‚Licht‘ wird als UV-Strahlung bezeichnet und hat sehr viel Energie. Wenn die Strahlung der Sonne dann auf einen Felsen oder eine Bank trifft, wird diese Strahlung in Wärme umgewandelt. Deswegen wird es warm auf unserer Haut, wenn die Sonne darauf scheint.

Da die UV-Strahlung so viel Energie hat, kann sie uns aber auch verbrennen – man bekommt einen Sonnenbrand. Das ist etwas ähnlich zu Feuer oder einer heißen Herdplatte. Aber im Gegensatz dazu können wir uns gegen UV-Strahlung mit ausreichend Sonnencreme schützen. Denn zum einen sorgen die weißen Inhaltsstoffe der Creme dafür, dass mehr UV-Strahlung von unserer Haut reflektiert wird. Zum anderen gibt es noch andere Inhaltsstoffe, die die UV-Strahlung aufnehmen.

Es reicht jedoch nicht, Sonnencreme nur einmal aufzutragen. Denn mit der Zeit verliert diese ihre Schutzwirkung, vor allem wenn wir schwitzen oder baden gehen. Deswegen haben wir uns nach dem anstrengenden Aufstieg zum Gipfel auch wieder eingeschmiert. Zusätzlich ist es so, dass die Luft über uns auch Teile der schädlichen UV-Strahlung aufnimmt. Das liegt am Wasserdampf, der in der Luft ist. Auf dem Gipfel bei 2100 Meter haben wir allerdings nicht mehr so viel Luft über uns, wie unten im Tal. Die Luft ist quasi ‚dünner‘ und schützt uns weniger vor der UV-Strahlung. Deswegen muss man in den Bergen die Sonnencreme besonders gewissenhaft nachschmieren.

Mindestens so wichtig wie Sonnencreme auf dem Gipfel ist aber auch die leckere Brotzeit gewesen. So gestärkt sind wir dann auch gut wieder unten angekommen.

Lass dir den Beitrag vorlesen

Text: Johannes Röttenbacher, Illustration: Patrizia Schoch

7