Was ist ein Plus-Energie-Haus?
Als ich kürzlich am Leipziger Institut für Meteorologie war, sah ich viele Bauarbeiter und auch Herrn Thomas Piesk von der Uni Leipzig, der für die Bauplanung zuständig ist. Er fragte mich, ob er mir mal das neue „Wolkenhaus“ zeigen soll, was gerade gebaut wird. Mika steckt ja gerne überall seine neugierige Nase rein und so stimmten wir gleich zu.
Null-Energie-Haus war gestern, hier entsteht ein Plus-Energie-Haus! Es ist besonders nachhaltig: Bei der Gebäudenutzung werden nur sogenannte regenerative Energien verwendet. Die Wände des Gebäudes, wo oft die Sonne drauf scheint, wurden mit weißen Solarmodulen verkleidet, fachmännisch Photovoltaikanlage genannt. Die weiße Farbe schützt schon mal vor starker Aufheizung. Das Licht wird dann in elektrische Energie umgewandelt. Außerdem wird Wärme direkt auf dem Grundstück in einer eingebauten geothermischen Anlage gewonnen. Das ist mal echt ein kluges Haus, wie ich finde. Energie und Wärme muss also nicht erst irgendwoher kommen.
„Im September 2009 meldete uns Prof. Wendisch, dass zusätzliche Räume benötigt werden. Nach einer intensiven Planungs- und Vorbereitungsphase wird nun seit ca. zwei Jahren gehämmert und gebohrt. Die alte Sternenwarte daneben wird auch noch saniert. Insgesamt betragen die Kosten für den Bau 13,4 Millionen Euro, gefördert durch den Freistaat Sachsen und durch die EU. Ab Mitte März ist es dann endlich so weit: Auf 870 Quadratmetern können die 55 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gemeinsam forschen und lehren“, berichtet mir Herr Piesk.
Bisher sind noch alle Institutsmitarbeiter in Leipzig verteilt. Dass sie nun an einem Standort vereint sein werden, ist gut für das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Austausch zwischen ihnen wird so direkter und intensiver. Das Dach, auf dem die Messplattform ihren neuen Standort findet, wird begrünt sein. Neben Büro- und Seminarräumen gibt es im Wolkenhaus übrigens einen Raum für Wetterbesprechungen, einen Strahlungs- und Klimamessraum, eine Klimakammer und einen Strömungsmessraum mit einem Windkanal. Dort durften wir noch nicht „rumschnarchen“, aber das machen wir dann mal nach dem Einzug.
Ab dem Sommersemester kommt dann noch mehr Leben in die Bude: Die Studierenden freuen sich schon auf ihr neues Gebäude, das aussieht wie eine auf der Erde gelandete weiß-schimmernde Wolke. 🙂