Wie kann man Wolken aus der Ferne messen?

Mika und ich schwelgen in Erinnerungen und schauen uns Fotos von der HALO-(AC)³ an. Mika ist wieder zurück in Leipzig. Bei uns ist es ganz schön warm, alles grünt. Die Fotos mit den arktischen Bildern und dem vielen Schnee sind ein richtiges Kontrastprogramm dazu. Wir kühlen uns quasi gedanklich ab. 🙂

Mika erzählt mir, dass er einige Male auf dem in Longyearbyen auf Spitzbergen mitfliegen durfte. Da bin ich ganz neidisch. Ich habe gelernt, dass der Flieger großteils sogenannte Fernerkundungsinstrumente an Board hat. Eines der Fernerkundungsinstrumente ist ein Wolkenradar. Damit kann man Wolken messen, ohne dass das Flugzeug durch die Wolke durchfliegen muss. Aber wie funktioniert das eigentlich? Wie kann man Wolken aus der Ferne vermessen?

Nina Maherndl, die als Wissenschaftlerin mit den Radardaten arbeitet, erklärte uns das so:  „Das Wolkenradar ist unten am Flugzeug befestigt und sendet ein Signal Richtung Boden. Wenn wir über einer Wolke fliegen, dann prallt das Signal an den Tröpfchen und Eiskristallen in der Wolke ab und kommt zu uns zurück. Daraus können wir herleiten, wo die Wolke ist, wie hoch und wie dick sie ist. Wir können auch herausfinden, ob die Wolke aus Wassertröpfchen oder Eiskristallen besteht oder sogar aus beidem. Obwohl wir die Tröpfchen und Eiskristalle mit dem Wolkenradar nicht direkt messen, weil wir ja nicht durch die Wolke, sondern über der Wolke fliegen, können wir trotzdem viele Informationen aus dem Radarsignal gewinnen.“

Das kann man sich also ähnlich vorstellen wie bei Tierforscher:innen. Wenn Tierforscher:innen Fußspuren von Tieren sehen, wissen sie oft genau, um welches Tier es sich handelt. Die Meteorolog:innen in der messen „Fußspuren“ von Wolken und können daraus allerhand Informationen gewinnen. Wie spannend!

Fotos: Wissenschaftler der Universität zu Köln

Illustration: Simone Lindemann / Universität Leipzig

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