Wie dick ist das Eis in der Arktis und kann man darauf Schlittschuhlaufen?
Mit dem Forschungsschiff Polarstern war Mika im Sommer in der Arktis zusammen mit ein paar Forscher:innen vom (AC)³-Forschungsprojekt.
Wenn das Schiff an Eisschollen anlegte, konnten die Wissenschaftler:innen von Bord gehen und auf dem Eis Messungen machen und Mika durfte mit raus! Ich habe natürlich gefragt, ob das nicht ein bisschen gruselig war, über dünnes Eis zu laufen. Mika hat mir erzählt, wie das so ist mit der Dicke vom Meereis.
„Die Dicke des Eises in der Arktis hängt natürlich von der Jahreszeit, dem Ort und dem Alter des Eises ab. Im Sommer zum Beispiel ist das Eis dünner als im Winter, weil es bei den warmen Temperaturen schmilzt“, erklärte ihm Hannah Niehaus von der Universität Bremen. Das ist auch für die Wissenschaftler:innen sehr wichtig zu verfolgen, deshalb messen sie die Eisdicken und die Veränderungen immer, wenn sie können, z. B. vom Schiff aus (Foto 1), indem Löcher ins Eis gebohrt werden oder mit Stäben. Auf so einem Stab hat Mika sogar mal gesessen (Foto 2).
Die Stäbe bleiben auf der Eisscholle stehen. So kann beim nächsten Besuch dann abgelesen werden, wie viel Eis geschmolzen ist. Verglichen mit dem Eis auf dem Land, wie in Grönland oder dem antarktischen Kontinent, ist das arktische Meereis aber eine recht flache Angelegenheit. Meistens ist das Eis nicht dicker als zwei bis drei Meter. Und dann ist der Großteil davon auch noch unter Wasser. Wenn aber zwei Eisschollen durch den Wind und Ozean gegeneinander gedrückt werden, dann türmt sich das Eis auf und kann auch mal über zehn Meter dick werden!
Dick genug ist das Eis also, um darauf herumzuturnen, da hatte Mika gar keine Angst! Dennoch war es gar nicht so einfach, auf dem Eis zu schlittern. Die Oberfläche ist nämlich nicht so glatt wie auf einem See und im Sommer sind auch noch ständig Pfützen aus Schmelzwasser oder gar Risse im Weg (Foto 3). So konnte Mika nicht Schlittschuhlaufen. In diesen Rissen hatte Mika übrigens auch mal Algen gesehen, die sahen vielleicht verrückt aus! Unter Eis scheint also einiges zu leben!